Service mit einer App. „Reserviere bitte die nächste Charging-Station“, lautet der Befehl via Sprachsteuerung. „Die nächste Charging-Station ist in einer Minute zu erreichen, sie wird für die nächsten 15 Minuten für dich reserviert“, heißt die Antwort. Einchecken können wir bei der Probefahrt in der Barer Straße in der Maxvorstadt, gleich vor der Pinakothek.
Vier hohe Säulen leuchten so, dass man sie nicht lange übersehen kann. Zwei leuchten grün, sie sind verfügbar, eine rot, da steht ein Falschparker drauf. Eine gelb. Das ist die reservierte. „Reserved“ leuchtet auch im Display auf der Ladesäule auf. Über die App teilen wir mit, dass wir jetzt hier sind, um zu laden. An einer Rolle ist das Ladekabel auszugsfertig bereit. Ein sehr angenehmes Angebot: So ersparen wir uns, das eigene Kabel durch den Regenmatsch zu ziehen. Und auch die Bezahlung läuft viel einfacher als bei anderen Anbietern – via normaler Kreditkarte oder App. Man muss zuvor also nicht die entsprechende Anbieter-Karte besorgt haben oder sich bei der Service-Hotline freischalten lassen oder ausprobieren, welche der vielen Karten denn geht. Die Bedienung der „Tankstelle“ ist durch Symbole intuitiv begreifbar, kein schwurbeliger Text erklärt etwas. Also insgesamt alles bequem und gut für den Konsumenten.
Aber auch in der Struktur dahinter hat sich Qwello einen Namen gemacht. Sie errichten und betreiben Ladesäulen und bieten Backend-Lösungen in Partnerschaft mit Stadtwerken oder Stromlieferanten an. Im Rahmen von Pilotprojekten gibt es in München aktuell neun, in Hamburg vier Ladesäulen – der Aufbau von bis zu 400 Ladesäulen in Frankfurt startete im März dieses Jahres. Das heißt, der Standort, der Aufbau und die Installation sowie die spätere Instandhaltung kommen von den Jungs vom Münchner Technologiezentrum. Sie bieten den Städten auch den professionellen Betrieb an: den Charge Point Operator, das Kundenmanagement, die Integration ins Parkleitsystem. Denn auch wenn die Städte gerne ihre eigenen Stadtwerke die Arbeit machen lassen würden, sie sind langsam und haben zu wenig Personal dafür.
In Schweden hat das die Politik schon erkannt: Da hat Qwello inzwischen durchgestartet.