KUNST & DESIGN

Eagle Wings – Protecting the Alps

„Eagle Wings – Protecting the Alps“ ist ein multimedial angelegtes Alpenschutz-Projekt, das die Veränderung in den Alpen und insbesondere in den Gletscherregionen betrachtet.
Autor: 
Sonja Still
, Fotograf: 
Advertorial
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Eagle Wings – Protecting the Alps

„Wer wiegt die Berge mit einer Waage, und mit Gewichten die Hügel?“ Diese Frage steht schon in der Bibel. Die aber mit Gottvertrauen sich einsetzen, so heißt es weiter, „empfangen neue Kraft, wie den Adlern wachsen ihnen Flügel“.

Eine, die sich aufgemacht hat, die Schöpfung in ihrer schönsten Weise abzubilden und ihr Gewicht zu zeigen, ist die Fotografin Nomi Baumgartl. Sie ist das Auge von Eagle Wings – Protecting the Alps. Seit 2016 treibt sie es zusammen mit Helmut Achatz, ihrem Partner im Projekt, voran. Zu ihrem Lebenswerk gehört es, das fragile Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur sichtbar zu machen. Dafür wurde sie mit dem internationalen B.A.U.M. Preis ausgezeichnet. Die Laudatio hielt damals Auma Obama.

„Wir müssen den Blick des Adlers einnehmen, um die richtigen Entscheidungen für die folgenden Generationen zu treffen“, besagt eine alte Irokesenweisheit.

Nomi Baumgartl hat sich einen trainierten Adler zum Partner gemacht und ihn mit einer Kamera ausgestattet. Er ergänzte Nomis Auge am Boden mit dem, was er aus der Vogelperspektive sah. So entstanden Bilder, die Himmel und Erde miteinander verbinden.

Heute lebt Nomi Baumgartl in Murnau am Staffelsee. Im Blauen Land, wo Schönheit und Kunst verwurzelt sind. Dort, wo sich die Alpen wie in einem Amphitheater als Kulisse vors Fenster schieben. Sie sind so nah und doch so fremd. Es sind „nur“ die Berge daheim, für viele aus der gestressten Metropolregion ein touristischer Freizeitpark. Umweltschutz sollte vor der Haustür beginnen, nicht irgendwo auf der Welt. Wer mit Nomi Baumgartl spricht, ist sofort eingefangen von einer angenehmen Stimme, durch die viel Lebensliebe hörbar wird. Diese Frau scheint angebunden im Spirit, erfüllt von Dankbarkeit über ein geglücktes Tun. Nomi Baumgartl hat mit ihrem Tun dazu beigetragen, dass die Menschen sehen, wie wundervoll dieser Planet ist. Nomi Baumgartls Bilder fordern auf, sich für die Liebe zu entscheiden. „Wenn wir etwas lieben, werden wir es beschützen“, sagt sie. „Mein Auge steht für Fotokunst. Ich will die Begegnung mit dem Spirit und der Mystik der Alpen, der Gletscher, der Natur. Wir sind alle ein Teil vom Großen und Ganzen. Wenn wir uns davon trennen, können wir es nicht schützen.“

Man könnte Nomi Baumgartl auch anders vorstellen. Zum Beispiel als vielfach ausgezeichnete Fotografin, die, international gefragt, für Magazine wie Geo, Stern, Time und Life arbeitete. Im Donau-Ries aufgewachsen, in München verwurzelt, lebte dann in New York. Anfang der 1990er Jahre wurde sie mit ihren Bildern der „Supermodels“ zum Shootingstar der Modefotografie. Die Models zählen bis heute zu den Ikonen der Mode.

Für ihre Porträtzyklen wurde sie als „Biografin mit der Kamera“ ausgezeichnet. Zu ihren bekanntesten Fotografien aus dieser Zeit gehören Porträts von Jane Goodall, Papst Johannes Paul II., Arthur Rubinstein, Joseph Beuys, Stephen Hawking, Horst Janssen und Andreas Feininger.

Sie entwickelte ihr Brand „Art of seeing“, machte mit frühen Fotokunst-Projekten auf die Fragilität der Natur auf diesem Globus aufmerksam. 2000 und 2001 organisierte sie vor den Bahamas Unterwasserproduktionen mit Supermodel Tatjana Patitz, die mit Delphinen schwamm. Es entstanden entrückt schöne Schwarzweiß-Fotografien, mit denen Nomi Baumgartl die Organisation Dolphin Aid unterstützte, die behinderten Kindern Delphintherapien ermöglicht. Mit „Stella Polaris“ hatten sie und ein ausgewähltes Team 2012 ein global angelegtes Foto- und Filmkunstprojekt, das mit atemberaubenden Fotografien und Filmaufnahmen von ausgeleuchteten Eisbergen und Gletschern Grönlands die verschwindenden Zeitikonen in magischen Momentaufnahmen dokumentiert, ins Leben gerufen. Das arktische Lichtkunst-Projekt schlug in den frühen Diskussionen um den schnell voranschreitenden Klimawandel eine bewusstseinsbildende Brücke. Seit 2009 beschäftigt sich Nomi Baumgartl mit der Eisschmelze in der Arktis und in den Alpen. Denn der Klimawandel passiert eben auch vor der Haustür, nicht nur in fernen Regionen.

„Nur indem wir das Eis im Herzen des Menschen schmelzen, hat der Mensch die Chance, sich zu ändern und sein Wissen weise anzuwenden“, zitiert sie Angaangaq Angakkorsuaq, einen grönländischen Schamanen und Begleiter ihrer Projekte.

Das Eagle-Wings-Projekt soll eben die Köpfe und die Herzen erreichen. Die
Berge sind das Fieberthermometer der Erde und die Gletscher das Gedächtnis der Klimageschichte. Nomi Baumgartls Bilder zeigen die Seele der Alpen.