TECHNOLOGIE & ZUKUNFT

Die neue Art zu wachsen

Junge Unternehmensgründer finden: Wachstum braucht eine neue Definition. Mit dem alten Motto „größer, schneller, besser” läuft das Unternehmertum an die Wand, so fürchten sie. Auf der Plattform „The Grow“ haben sie sich zusammengeschlossen und stellen ihre Ziele vor. Ein Beispiel aus 150 beispielhaften Jung-Unternehmern: Mai Dang-Goy.
Autor: 
Sven Holsten
, Fotograf: 
Advertorial
Sie lesen:  
Die neue Art zu wachsen

Mai leitet TEVOL, “MaIway TEVOL – unvollkommen vollkommen” und ist Expertin für Wachstum. Sie unterstützt Menschen und Firmen, die stark wachsen wollen. „Persönlich und unternehmerisch“, beides. Auf das legt sie Wert. Wachstum ist ein ganzheitlicher Prozess, sagt sie. „Denn Wachstum ist mehr als materieller Ertrag. Es ist die Entwicklung von ressourcenschonenden Unternehmensprozessen und der Mitarbeitenden“, erklärt Mai Dang-Goy. Wer nur in Zahlen wachsen will, wird künftig frustriert. Denn die Margen werden kleiner, wenn nicht alle zusammen sich mit ihren Stärken einbringen. Dafür braucht es einen neuen Zugang. „Erst wenn auch wirkliche Verantwortung an die Mitarbeitenden abgegeben und deren persönliches Wachstum ermöglicht wird, erst wenn sich diese ihre Aufgaben und Rollen zu eigen machen, ist wirkliche Ownership erreicht“, erklärt sie. Wer Mitarbeitende beschäftigt, die nur Dienst nach Vorschrift machen, hat vielleicht eine Organisation, aber keine Unterstützung, wenn es eng wird. „Darum wollen wir weg von der einseitigen Planung der Umsatz- und Ertragsziele hin zu einer Integration von Entwicklungszielen für die Menschen innerhalb der Firma.“ So stärkt man die Mitarbeitenden, sorgt für Empowerment. Die routinierten, eingeübten Abläufe im Unternehmen müssen hinterfragt und anschließend bewusst angepasst werden. Alle Schlagwörter, die in der Branche dafürstehen, wie Leadership, Empowerment, Excellence usw. hat sie natürlich in ihrem Wording. Aber es geht darum, sich zu entwickeln. „Diese Prozesse sind unbequem, führen aber zu persönlichem und unternehmerischem Wachstum.“ 

Sie hat Erfahrung damit. Ihr Lebensweg ist Beweis genug. Dass sie da steht, wo sie heute steht, ist ein langer Weg der Entwicklung gewesen. Ihre Eltern verließen Laos, da war sie 4 Jahre jung. Der Weg durch die deutsche Schulzeit war anstrengend. Nach dem Hauptschulabschluss machte sie die Ausbildung zur Krankenschwester. „Das hat meine Empathie geschult“, sagt sie. Dann holte sie ihr Abitur nach und studierte, wurde Bauingenieurin. Die erste große Aufgabe war der Bau der BMW-Welt in München. Dann wechselte sie zur Dussmann AG. Stieg auf bis zum Vorstand für Asien. 

Warum das wichtig ist zu erzählen? Weil die Funktionen in der Hierarchie als „Label“ für Erfolg gelten. Sie trug Verantwortung für über 5000 Mitarbeitende, in Unternehmen mit über 200 Millionen Euro Jahresumsatz. Sie war eine TOP-Führungskraft. Aber das war letztlich Stagnation. Darum arbeitet sie heute als Persönlichkeits- und Organisations-Entwicklerin mit ihrer eigenen Firma. 

„Ich frage mich immer: Was ist mein Beitrag mit meinem Unternehmen, damit die Welt von morgen ein Stück besser wird?“, erklärt sie. „Ich machte die Erfahrung, dass ich zuerst in meiner Persönlichkeit stark wachsen durfte. Erst dann war ich auch fähig, die nächste Stufe meines Wachstums zu erklimmen.“

Sie setzt darauf, dass man seine Stärken stärken und einen Umgang mit seinen Schwächen finden muss. „Wie ein Baum, der seine Kraft in die Äste lenkt, wo das beste Wachstum entstehen kann“, sagt sie. Das steht üblichen, konventionellen Ansätzen entgegen, in denen man Stärken bewahren und Schwächen überwinden soll. Aber es braucht viel zu viel Energie, Schwächen wirklich zu überwinden. Auf ihrer Website gibt es einen kostenlosen Stärken-Schnelltest, der einem einen ersten Motivationsschub schenkt. In ihren Augen darf man Schwächen in bestimmtem Maß behalten und sollten die Stärken zur Meisterschaft führen. 

Wie kann dies ermöglicht werden? Sie sagt: Man muss eine Lernkultur etablieren, Wissen teilen, sich gegenseitig stärken und dadurch Weiterentwicklung des Einzelnen ermöglichen. Nur so entsteht ein innovationsorientiertes Klima. 

„Aktuell orientieren sich Unternehmen und Organisationen oft nach außen an ihren Mitbewerbern, anstatt ihre Zukunftsfähigkeit von innen heraus, aus den Stärken ihrer Persönlichkeiten, zu etablieren und auszubauen.“ 

Mit anderen Jung-Entrepreneurs hat sie ein tragfähiges Netzwerk aufgebaut, das zusammen daran arbeitet, alte Organisationsstrukturen aufzubrechen, ganz ausgerichtet auf die Frage: Bist du noch wettbewerbsorientiert oder bereits zukunftsfähig?